Widerspruch gegen Ablehnung Mehrbedarf bei Chronischer Erkrankung

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Wer an einer chronischen Erkrankung leidet, muss häufig dauerhaft besondere Anforderungen im Alltag erfüllen – auch bei der Ernährung. Viele Krankheiten erfordern spezielle Diäten oder kostenintensivere Lebensmittel. Der Gesetzgeber erkennt diesen Mehraufwand in bestimmten Fällen an und gewährt einen sogenannten „Mehrbedarf bei kostenaufwändiger Ernährung“.

Doch nicht jeder Antrag wird bewilligt. Häufig wird die medizinische Notwendigkeit bezweifelt oder der Antrag aus formalen Gründen abgelehnt. Wichtig ist: Sie können gegen diese Entscheidung Widerspruch einlegen. Unsere Vorlage hilft Ihnen dabei, strukturiert und rechtlich korrekt zu argumentieren. Sie enthält alle erforderlichen Angaben und Hinweise, um die besonderen Ausgaben aufgrund Ihrer Erkrankung überzeugend darzulegen.

Nutzen Sie dieses Recht, um eine faire und bedarfsgerechte Unterstützung zu erhalten – insbesondere, wenn Ihre gesundheitliche Situation nachweislich einen erhöhten finanziellen Aufwand mit sich bringt.

[Vorname Nachname]
[Straße und Hausnummer]
[PLZ Ort]

An
[Name des Jobcenters oder Sozialamts]
[Straße und Hausnummer der Behörde]
[PLZ Ort der Behörde]

Ort, [Datum]

Widerspruch gegen die Ablehnung eines Mehrbedarfs aufgrund chronischer Erkrankung

Kundennummer: [Kundennummer / BG-Nummer]


Sehr geehrte Damen und Herren,


gegen Ihren Bescheid vom [Datum des Bescheids], mit dem Sie die Gewährung eines Mehrbedarfs gemäß § 21 Abs. 5 SGB II / § 30 SGB XII wegen einer kostenaufwändigen Ernährung infolge einer chronischen Erkrankung abgelehnt haben, lege ich hiermit fristgerecht Widerspruch ein.


Begründung:

Nach meinem Kenntnisstand liegt bei mir eine chronische Erkrankung vor, die nach den Empfehlungen des Deutschen Vereins eine kostenaufwändige Ernährung erfordert. Es handelt sich dabei um [konkrete Diagnose, z. B. Diabetes mellitus Typ I, chronische Nierenerkrankung, Zöliakie etc.], was durch das beigefügte ärztliche Attest vom [Datum] bestätigt wird.


Aus dem Attest ergibt sich, dass ich auf eine spezielle Ernährung angewiesen bin, die über den normalen Regelsatz hinausgehende Ausgaben verursacht. Die Ablehnung erfolgte, obwohl diese Voraussetzungen erfüllt sind. Ich bitte Sie daher, die Entscheidung unter Berücksichtigung der beigefügten medizinischen Unterlagen zu überprüfen und den Mehrbedarf rückwirkend zu bewilligen.


Mit freundlichen Grüßen


[Unterschrift bei Postversand]
[Vorname Nachname]
[Telefonnummer – optional]
[E-Mail-Adresse – optional]

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Widerspruch gegen Ablehnung Mehrbedarf bei Chronischer Erkrankung

Gründe für einen Widerspruch

Ein Widerspruch gegen die Ablehnung eines Mehrbedarfs ist sinnvoll, wenn Sie an einer chronischen Erkrankung leiden, die eine spezielle und teurere Ernährung notwendig macht – etwa bei Diabetes, Nierenerkrankungen, Zöliakie oder bestimmten Stoffwechselstörungen. Auch bei Krebs oder schweren Allergien kann ein solcher Anspruch bestehen.

Besonders dann, wenn Sie bereits ein ärztliches Attest eingereicht haben oder bereit sind, ein solches nachzureichen, lohnt sich der Widerspruch. Oft werden Anträge vorschnell oder ohne ausreichende Prüfung abgelehnt – hier hilft ein fundiertes Schreiben, die Entscheidung zu korrigieren.

Wichtige Anforderungen

Der Widerspruch muss innerhalb eines Monats nach Zugang des Ablehnungsbescheids schriftlich beim zuständigen Jobcenter oder Sozialamt eingehen. Maßgeblich ist der Tag, an dem der Bescheid bei Ihnen eingegangen ist.

Der Widerspruch sollte folgende Angaben enthalten:

  • Ihre vollständigen Kontaktdaten
  • Kundennummer oder Bedarfsgemeinschaftsnummer
  • Datum des Ablehnungsbescheids
  • Bezeichnung der Erkrankung
  • Hinweis auf das beigefügte Attest
  • Begründung, warum der Mehrbedarf gerechtfertigt ist

Reichen Sie ärztliche Nachweise möglichst gleich mit ein. Falls noch kein Attest vorliegt, kündigen Sie die Nachreichung ausdrücklich an.

So schreiben Sie einen Widerspruch

Ein überzeugender Widerspruch sollte die medizinische Notwendigkeit der kostenaufwändigen Ernährung deutlich machen. Verwenden Sie eine sachliche Sprache und verweisen Sie konkret auf Ihre Erkrankung und die damit verbundenen Ernährungsvorgaben. Geben Sie an, welche Lebensmittel erforderlich sind und warum diese teurer sind als im Regelsatz vorgesehen.

Wichtig ist auch ein aktuelles ärztliches Attest, das die Notwendigkeit der Sonderernährung ausdrücklich bestätigt. Idealerweise sollte im Attest stehen, dass die spezielle Ernährung „aus medizinischer Sicht notwendig und dauerhaft erforderlich“ ist.

Beziehen Sie sich zudem auf Empfehlungen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge, da diese von vielen Behörden als Grundlage akzeptiert werden. Vermeiden Sie allgemein gehaltene Aussagen und beschreiben Sie konkret, wie sich Ihre Ernährungssituation darstellt.

Was Sie vermeiden sollten

Die häufigsten Fehler beim Widerspruch gegen die Ablehnung eines Mehrbedarfs sind:

  • Fehlendes Attest: Ohne ärztlichen Nachweis wird der Bedarf meist nicht anerkannt.
  • Unzureichende Begründung: Es reicht nicht, nur die Krankheit zu nennen – die Ernährungskosten müssen erläutert werden.
  • Fristversäumnis: Der Widerspruch muss innerhalb eines Monats eingereicht werden.
  • Vage Formulierungen: Aussagen wie „ich brauche teurere Lebensmittel“ reichen nicht aus – konkreter Bedarf ist notwendig.
  • Fehlender Bezug zu rechtlichen Grundlagen: Verweisen Sie auf § 21 Abs. 5 SGB II bzw. § 30 SGB XII und ggf. die Empfehlungen des Deutschen Vereins.

Mit einer präzisen, sachlichen Argumentation erhöhen Sie Ihre Erfolgsaussichten deutlich.

Widerspruch eingereicht – was nun?

Nach Einreichung Ihres Widerspruchs prüft die Behörde Ihre Angaben und Unterlagen erneut. Häufig wird auch ein zusätzlicher ärztlicher Nachweis angefordert oder eine Rücksprache mit dem medizinischen Dienst eingeholt. Die Bearbeitungszeit liegt in der Regel zwischen 2 und 8 Wochen.

Fällt die Entscheidung zu Ihren Gunsten aus, wird der Mehrbedarf rückwirkend ab dem Antragsmonat gewährt. Wird der Widerspruch erneut abgelehnt, erhalten Sie einen Widerspruchsbescheid. Dagegen können Sie innerhalb eines Monats Klage beim Sozialgericht einreichen – ohne Anwaltszwang.

Halten Sie den Schriftverkehr vollständig fest und bewahren Sie alle Belege gut auf – insbesondere ärztliche Atteste und Kostenaufstellungen.

Antworten auf häufige Fragen

Welche Krankheiten berechtigen zu einem Mehrbedarf für Ernährung?

Ein Mehrbedarf wird bei chronischen Krankheiten gewährt, die eine medizinisch notwendige kostenaufwändige Ernährung erfordern. Dazu zählen unter anderem: Diabetes mellitus Typ I, Zöliakie, Multiple Sklerose, chronische Nierenerkrankungen, Krebs, HIV/AIDS, bestimmte Magen-Darm-Erkrankungen sowie schwere Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Entscheidend ist, dass ein ärztliches Attest vorliegt, das die Notwendigkeit der Sonderernährung bestätigt. Der Bedarf muss nicht nur bestehen, sondern auch regelmäßig höhere Kosten verursachen als im Regelsatz vorgesehen.

Wie muss das ärztliche Attest für den Mehrbedarf aussehen?

Das Attest sollte von einer Ärztin oder einem Arzt ausgestellt sein, der mit Ihrer chronischen Erkrankung vertraut ist. Es muss klar und konkret ausführen, dass die Erkrankung eine kostenaufwändige Ernährung medizinisch notwendig macht. Idealerweise sollte das Attest enthalten: die Diagnose, den Hinweis auf Dauerhaftigkeit, eine kurze Beschreibung der empfohlenen Ernährung und eine ausdrückliche Aussage zur Notwendigkeit der Mehraufwendungen. Allgemeine Formulierungen wie „besondere Diät empfohlen“ sind oft nicht ausreichend. Je genauer das Attest, desto höher die Erfolgschancen.

Wird der Mehrbedarf rückwirkend gezahlt, wenn mein Widerspruch erfolgreich ist?

Ja, sofern der Mehrbedarf bereits zum Zeitpunkt der ursprünglichen Antragstellung bestanden hat, wird er in der Regel rückwirkend ab dem Monat der Antragstellung bewilligt. Voraussetzung ist, dass alle Unterlagen vollständig vorliegen oder zeitnah nachgereicht wurden. Wenn Sie bereits im Erstantrag glaubhaft gemacht haben, dass ein besonderer Ernährungsbedarf besteht, können Sie bei erfolgreichem Widerspruch mit einer Nachzahlung rechnen. Achten Sie darauf, alle Belege und Atteste sorgfältig aufzubewahren, um im Falle einer Prüfung nachweisen zu können, seit wann der Bedarf tatsächlich bestand.


Unsere Vorlagen ersetzen keine Rechtsberatung. Bei rechtlichen Fragen wenden Sie sich bitte an einen Anwalt.